Hat dies etwas mit einander zu tun? Ich denke die Antwort muss JA lauten!

Und warum ist das so?

Das stärkste Argument für Wohlstand einer Volkswirtschaft ist nicht unbedingt die absolute Größe des Bruttosozialproduktes. Dies beweist das BSP der Schweiz im Vergleich mit dem von Deutschland. Viel ausagefähiger ist der Verlauf der Außenhandelsbilanz in Bezug auf die Frage, ob sie steigt, gleich bleibt oder fällt.

Wenn man sich unter diesem Gesichtpunkt die Bilanz Deutschlands zwischen 2007 und 2013 ansieht finden sich Auffälligkeiten.

Der positive Trend bis 2007 wurde jäh unterbrochen durch die globale Finanzkrise. Die wurde verursacht durch die unverantwortliche Deregulierung der US Banken und zwang Banken in aller Welt Billionen von US-Dollar Investments abzuschreiben. Gleichzeitig wurde der Welthandel und die globale Wirtschaft durch einen gigantischen Konjunktureinbruch empfindlich getroffen.

Die deutsche Handelsbilanz brauchte drei Jahre um sich von dem Wohlstandsschock und der Konjunkturkrise zu erholen und sechs Jahre um auf den Stand von 2007 zurück zu kommen.

2015 flachte die Kurve der Handelsbilanz wiederum ab. Das passierte fünf Jahre vor der Covid Pandemie und sieben Jahre vor dem Ukraine Krieg.

Was also war die Ursache für den Rückgang der deutschen Wettbewerbsfähigkeit im US-Dollar Welthandel? Und ich verweise hier bewusst darauf, dass das Statistische Bundesamt die Handelsbilanz in US-Dollar ausweist. Der Grund dafür ist unsere Rolle als Nation in der Nato und in der G7. Die USA und China liegen zunehmend in einer erbitterten Konkurrenz ihrer internationalen Wirtschaftsblöcke. Auf Seiten der USA sind das im wesentlichen die Alliierten in NATO, G7 und ASEAN. Auf Seiten von China sind es die anderen BRICS Staaten Russland, Indien, Brasilien und Südaftrika.

Der Grund für die Schwächung seit 2015 ist das Bemühen von Russland und China, eine De-Dollarisation des Welthandels zu erreichen. Damit verfolgen Russland und China das Ziel, eine Verlagerung von Handelsvorteilen der US Wirtschaft zu Gunsten ihrer Staatshaushalte zu bewirken. Dieser Plan wird zunehmend von den Petromonarchien im nahen Osten unterstützt, die sich mehr und mehr vom Dollar als Welthandelswährung abwenden. Sie nehmen immer mehr die amerikanischen Sicherheits- und Marktinteressen als gegen gerichtet zu den eigenen nationalen Interessen wahr.

Die De-Dollarisierung führt für Deutschland zu einer Verteuerung der Rohstoffeinfuhren und besonders der fossilen Energieimporte. Eine sinnvolle Gegenstrategie für Deutschland wäre der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien gewesen. Leider wurde von den Merkel Regierungen die gegenteilige Strategie verfolgt. Die Wind- Solar- und Batterieindustrie in Deutschland wurde durch Auslauf der Förderung vernichtet und in die Arme Chinas getrieben. Gleichzeitig verstärkte man durch Ausbau von Nordstream I und II die Abhängigkeit von Russland (BRICS-Block).

Bis heute ist die strategische Weichenstellung nicht umgestellt worden. Weite Teile der Parteien befürworten eine langfristige Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten statt durch Forcierung der Erneuerbaren autark zu werden. Diese Politik führt unweigerlich in die Verarmung, da fossile Energie immer teuerer wird und erneuerbare immer bezahlbarer werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der größte Posten der Handelsbilanz Automobil und Maschinenbau betrifft. In der Autoindustrie haben wir die Entwicklungsführerschaft bereits an chinesische Firmen und Tesla abgegeben. VW, Mercedes und BMW kaufen industrielle Plattformen von chinesischen Firmen, um überhaupt auf den größten Märkten der Welt zu überleben.

Zum heutigen Tage kommen weitere erschwerende Umstände hinzu. China hat die Aufnahme von Saudiarabien, Iran und den vereinigeten arabischen Emiraten in die BRICS zum 01.01.2024 erreicht. Damit wird der Trend zur De-Dollarisation verstärkt. Dies wird die Kaufkraft von Dollar und Euro schwächen. Und der Absturz der Verbrenner getriebenen Automobilindustrie wird Tausende von Zulieferer in den wirtschaftlichen Abgrund ziehen. Die traditionelle Autoindustrie steht vor einer gigantischen Wertevernichtung ihrer materiellen und geistigen (Patente und Know-How) Anlagen. Deutschland als Gesellschaft wird diese Wertevernichtung nicht kompensieren können und ärmer werden.

Diese Aussage gilt vor allem wenn wir nicht umgehend die Energiewende im Transport, der Gebäudeheizung und der industriellen Skalierung der Produktion von Windturbinen, Solaranlagen, Wärmepumpen und Speichern forcieren. Diese Anstrengungen müssen nie gekannte Ausmasse erreichen, wenn wir die Fehler der Vergangenheit ausmerzen wollen und Deutschland den Wohlstand erhalten wollen.