Von einigen deutschen Parteien wurde vorgeschlagen, Deutschland könne die Verkehrs- und Wärmewende weg von fossilen Energieträgern 1:1 mit Importen von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und E-Fuels hin bekommen. Diese These ist unhaltbar und wird bei jeder Diskussion von Naturwissenschaftlern und Wirtschaftsfachleuten als unsinnig erkannt. Es gibt ein schönes  Video, in dem diese komplexen Zusammenhänge für das Autofahren leicht verständlich erklärt werden. Die Erzeugerkette wäre durch den minimalen Wirkungsgrad im Vergleich mit einer Wärmepumpe oder einem E-Auto so ineffizient und teuer, dass kein Durchschnittsbürger sich diese Lösungen für Transport und Heizung leisten könnte. Für einen sanierten Altbau würde der eingangs erforderliche Einsatz von Erneuerbaren bei 3.000 – 5.000 kWh mit Wärmepumpe liegen. Er steigt auf 23.000 kWh mit Wasserstoff im Power-to-Gas Verfahren, also das 5- bis 7-fache. Es ist also blanker Unsinn heute noch in Infrastruktur für Heizen mit Erdgas oder gar Wasserstoff zu investieren. Um das Gasnetz für Wasserstoff zu verwenden müsste es zu 100% erneuert werden. Jede Pipeline, jedes Ventil, jeder Speicher und jede Gasleitung müssten erneuert werden inklusive jeder Hausanschluß und jede unterirdisch verlegte Versorgungsleitung. Ausnahmen für Investitionen in Gasnetze sind nur dort begründbar wo kurzfristiger Ersatz für die unvermeidbare Nutzung von Gas her muss um eine Gasversorgungskrise kurzfristig zu vermeiden.

 

Quelle: Prof. Quaschning Link zum Video

Um einen Überblick zu gewinnen, wo Wasserstoff sinnvoll und notwendig eingesetzt werden wird und wo nicht kann man sich an dem Schaubild von Gregor Hagedorn orientieren.

Quelle: Gregor Hagedorn Post hier

Düngemittel, Stahl und chemische Industrie sind alternativlose und zwingende Applikationen für Power-to-Gas mit Wasserstoff. E-Fuels im PKW Massenmarkt und Wasserstoff im Wärmemarkt sind wegen Unwirtschaftlichkeit und schlechtem Wirkungsgrad die dümmsten Anwendungen für Wasserstoff.

Solche Vorschläge kommen meist von Lobbyisten der Öl- und Gaskonzerne oder von Politikern, die sie unreflektiert weitergeben. Wie peinlich ist es denn, wenn man (Video hier) wie Herr Laschet agiert? Der fragte 2021 den Besitzer des wertvollsten Automobilkonzerns und Hauptentwickler des Elektroautos vor seiner neuen  Fabrik für Elektroautos, ob wir zukünftig Elektro- oder Wasserstoffautos fahren. Der Mann braucht sich nicht wundern, dass er nicht gewählt wurde.

E-fuels werden aus PV- oder Windstrom hergestellt, den man aber auch direkt zum Antrieb von Batterie getriebenen Fahrzeugen nutzen kann. Nur reicht dann der gleiche grüne Strom für 6-7 Mal so viele Fahrzeuge. Warum?  Weil der Wirkungsgrad der Technologie mehrfach höher ist. Daran wird sich auch in Zukunft durch Skalierung nichts ändern.

Die Wirtschaftlichkeit von Technologien ist vorhersehbar und kann von Politikern, Wirtschaftsführern und Wissenschaftlern sehr genau vorhergesagt werden. Man muss nur den Fachleuten und nicht den Lobbyisten der Industrien Glauben schenken, die weiter mit Kohle, Gas, Öl und Kernenergie Geld machen wollen.

Wer den unhaltbaren Unsinn des „Technologie-Offenheit“ Märchens der FDP verstehen will, sollte sich die folgende  Analyse im Video genau ansehen.

Ganz besonders aufmerksam sollte man die seit vielen Jahren beobachteten Kostenkurven für Stromerzeugung und Batterieproduktion von Tony Seba beachten. Seba beobachtet seit vielen Jahren die fallenden Kostenkurven von Energieerzeugung und Speicherung. Die Kostendegression ist so sicher vorhersehbar wie das Naturgesetzt der Gravitation und die Tatsache, dass sich die Erde um die Sonne dreht.

Sonne, Wind und Batteriespeicher sind heute schon unschlagbar günstig und werden weiter massiv günstiger werden. Deutschland könnte heute schon sehr viel niedrigere Stromkosten haben, wenn man unter den Regierungen Merkel/FDP und Merkel/SPD nicht systematisch die Wind- und Solarindustrie in Deutschland vernichtet hätte. Dies zeigt exemplarisch der folgende Christian Stöcker Artikel im Spiegel vor einem Jahr.  Leider wird der Spiegel von weniger Menschen gelesen als die Welt und die Bildzeitung. Hinter diesen Massenmedien steht die geballte Macht der Konzerne, die mit fossiler Energie Geschäfte machen und das auch noch möglichst lange tun wollen. Man sollte sich diese Zusammenhänge klar machen, und nicht alles glauben, was in den Medien verbreitet wird.